Sonntag, 19. Februar 2012

Die Sphinx



Die Sphinx ragt seit mehr als vier Jahrtausenden aus dem Sand der ägyptischen Wüste, wobei sie die meiste Zeit bis auf den Kopf von Sand bedeckt war, was zu ihrer Erhaltung beitrug.
Die Sphinx besteht aus einem Menschenkopf auf einem Löwenkörper, wobei der Menschenkopf in Relation zum Löwenkörper eher klein geraten ist. Der Grund für diese Disproportion ist unbekannt. Der Menschenkopf ist von einem Kopftuch bedeckt. Die Nase ist abgebrochen. Der Löwenkörper besteht aus Rumpf, Vorder- und Hinterbeinen sowie einem Schwanz, der sich um den Oberschenkel des rechten Hinterbeins windet.

Farbreste am Ohr lassen darauf schließen, dass die Figur ursprünglich bunt bemalt war. Sie wurde aus dem Rest eines Kalksteinhügels gehauen, der als Steinbruch für die Cheops-Pyramide diente. Neben der Sphinx wurde ein Tempel errichtet, der mit dem Taltempel der Chephren-Pyramide fast exakt in einer Linie liegt. Thutmosis IV. errichtete zwischen den Pranken der Sphinx die sogenannte Traumstele, deren Inschriften aus seinem Leben berichten.

Die Länge der Sphinx beträgt rund 73,5 m, wovon 15 m auf die ausgestreckten Vorderbeine entfallen. Das Gesicht der Sphinx ist 4 m breit, der Kopf mit Kopftuch 6 m. Die Höhe der Sphinx beträgt 20,2 m.

Wozu die Sphinx diente, ist bis heute unbekannt. Möglicherweise sollte sie das Plateau von Gizeh bewachen. Der deutsche Ägyptologe Herbert Ricke meint, dass die Statue zum Sonnenkult gehörte und Harmachis darstellt, eine lokale Form des Sonnengottes Horus. Vielleicht ist die Statue aber auch ein Bild des als Horus dargestellten Pharaos Chephren oder auch ein Abbild des Cheops. Mark Lehner, der von 1979 bis 1983 an der Sphinx geforscht hat, vermutet wie andere Chephren als Erbauer. Der deutsche Ägyptologe Rainer Stadelmann bevorzugt dagegen den König Cheops. Mit modernsten Methoden wurden in den vergangenen Jahren andere Abbildungen und Statuen dieser beiden Pharaonen mit dem Kopf der Sphinx verglichen. Eine eindeutige und zweifelsfreie Zuordnung war jedoch bisher nicht möglich.

Durch Suchbohrungen in den Gesteinsuntergrund der Sphinx wurde auch der Vermutung nachgegangen, es gäbe unter der Statue bisher unentdeckte, von Menschen angelegte Anlagen. Dabei konnten jedoch keinerlei künstlich erschaffene Hohlräume entdeckt werden. Da bei einer dieser meißelnden Erkundungsbohrungen die Sphinx erheblich beschädigt zu werden drohte, wurden weitere Aktivitäten dieser Art von der ägyptischen Altertumsbehörde (SCA) untersagt.

Im Laufe der Zeit wurde die Sphinx mehrmals von Sand befreit. So von Thutmosis IV., der daraufhin die sogenannte Traumstele zwischen den vorderen Pranken aufstellen ließ. Weitere Säuberungen erfolgten unter den römischen Kaisern Marcus Aurelius (161–180) und Septimius Severus (193–211).

In der Neuzeit war Giovanni Battista Caviglia der erste, der die Sphinx 1816–1818 weitgehend freigelegt hatte, als er nach einem Eingang suchte. Dabei fand er unter anderem Fragmente des Bartes, die heute im Britischen Museum ausgestellt sind. Ihm folgte der französische Ingenieur Émile Baraize, der die Sphinx in den Jahren 1925-1926 bis zum Steinsockel freilegte und verwitterte Teile mit Kalkstein und Mörtel sicherte. Weitere Ausgrabungen erfolgten durch den Engländer John Perring[3], der auf der Suche nach geheimen Kammern in der Umgebung diverse Bohrungen vornahm. Ein Jahrzehnt nach Emile Baraize grub der ägyptische Archäologe Selim Hassan eine die Sphinx umgebende Lehmmauer aus und fand einen Ziegel mit der Aufschrift „Thutmosis IV.“.


Quelle: Wikipedia

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